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Rezension: Eine neue Erde von Eckhart Tolle – Mach das Hier und Jetzt zu Deinem Freund

Inhaltsverzeichnis

Das Buch Eine neue Erde von Eckhart Tolle* war für mich tatsächlich ein absoluter mind changer. Es hat meine Sicht auf mich selbst, meine Gedanken, meine Gefühle aber auch auf das Miteinander mit anderen Menschen total verändert. Obwohl ich schon einige andere Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gelesen hatte, war es bisher das mit Abstand bedeutsamste Buch für mich.

Eine neue Erde – Worum geht es?

Ich gebe zu, der Titel Eine neue Erde und insbesondere der Untertitel Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung klingt erst einmal nach einer abstrakten, alltagsfernen und komplizierten Lektüre. Das ist es aber rein gar nicht.

Es ist viel mehr ein sehr realitätsnahes und unglaublich inspirierendes Buch, das man immer wieder beliebig aufschlagen und lesen kann. Es besteht aus vielen recht kurzen Kapiteln voller Denkanstöße und Aha-Momente.

Natürlich geht es auch um ein neues menschliches Bewusstsein auf unserer Erde. Allerdings behandelt der Großteil des Buches vielmehr das menschliche Denken, Fühlen und Handeln jedes einzelnen.

Anhand von sehr praktischen Beispielen erklärt Eckhart Tolle im Grunde das menschliche Verhalten und warum wir aktuell dort stehen wo wir stehen.

Er vermittelt neben seiner Sicht auf das menschliche Bewusstsein durchaus auch sehr viele praktische Tipps, z.B. wie man den Herausforderungen des Alltags bewusster begegnen kann.

Eckhart Tolle – Sein Grundgedanke

Eckhart Tolle unterscheidet in gewisser Weise zwischen zwei Anteilen in uns, dem puren reinen und friedlichen Bewusstsein auf der einen Seite und dem konfliktsüchtigen Ego auf der anderen Seite.

Ersteres ist das, was übrig bleibt, wenn du alle Gedanken, Erfahrungen, allen Besitz und alle Glaubenssätze wegnimmst. Dahin zurückfinden und das Ego auflösen können wir, in dem wir ganz im Moment sind und diesen achtsam und vollkommen bewusst wahrnehmen.

Eckhart Tolles Sicht auf die Dinge ist viel zu komplex, als dass ich sie Dir in einem Blogbeitrag zusammenfassen könnte. Dennoch möchte ich wie immer meine Key Learnings mit Dir teilen, damit Du auch jetzt direkt etwas für Dich mitnehmen kannst, sozusagen als Vorgeschmack auf das Buch *smile*

Fülle- versus Mangel-Bewusstsein

Wenn Du meinen Blog schon eine Weile verfolgst, weißt Du, dass ich überzeugt bin, dass jeder ein positives Mindset entwickeln kann.

Hierbei ist für mich der generelle Shift von Mangel zu Fülle, sprich von „das Leben ist prinzipiell gegen mich” hin zu „das Leben ist wunderbar und am Ende immer für mich“, entscheidend, um ein Leben in Leichtigkeit zu führen.

Das Thema Mangel- vs. Fülle-Bewusstsein zieht sich somit durch sehr viele meiner Beiträge. Egal ob es um das Thema Money Mindset, Sorgen loslassen oder mein absolutes Lieblingsthema Dankbarkeit geht – am Ende geht es immer darum, wie wir die Dinge sehen und interpretieren. Wir haben immer die Wahl, ob wir ihnen aus einem Mangel- oder einem Fülle-Bewusstsein heraus begegnen.

Auf meinem bisherigen Weg der persönlichen Weiterentwicklung hat mich da Eckhart Tolles Ansicht zum Thema Fülle-Bewusstsein besonders inspiriert. Zuallererst wäre da folgende Aussage von ihm.

Fülle kommt nur zu denen, die sie bereits haben.

Ok, das hört man nicht gerne, oder? Denn auf den ersten Blick wäre das ja alles andere als fair. Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt.

Die Quelle des sich erfüllt Fühlens liegt laut Eckhart Tolle nicht im Außen, sondern kann einzig und allein in einem selbst entstehen. Jedes Gefühl können wir nur wirklich fühlen, wenn es in uns entsteht.

Unser Partner kann uns noch so lieben, aber wir können es erst in dem Moment fühlen, wenn wir selbst lieben. Vielmehr müsste es daher eigentlich heißen: „Fülle kommt nur zu denen, die sie bereits in sich fühlen und kultivieren.“ Schon besser, oder?

Nichts desto trotz sind es natürlich oft gerade Dinge im Außen, die uns Freude bereiten oder besser gesagt, die in uns Freude entstehen lassen. Nur was mache ich, wenn im Außen vielleicht gerade alles alles andere als gut läuft?

Hier behaupte ich mal, dass es immer, aber wirklich immer, zumindest Kleinigkeiten gibt, über die wir uns dennoch freuen können. Wir müssen dafür allerdings bewusst und achtsam durch das Leben gehen und gezielt danach Ausschau halten.

“Die Anerkennung des Guten, das schon in Deinem Leben ist, ist Grundlage jeder Fülle […] Sieh die Fülle allen Lebens rings um dich herum: die Wärme der Sonne auf deiner Haut, die Blütenpracht vor einem Blumenladen, die saftige Frucht, in die du beißt, oder auch die Regenfluten, die vom Himmel fallen und dich durchnässen.”

Eckhart Tolle

Deswegen ist meiner Meinung nach eine fest etablierte, am besten tägliche Dankbarkeitspraxis so kraftvoll. Durch das tägliche Ausfüllen eines Dankbarkeitstagebuchs z.B. trainiert man sich förmlich an, jeden Tag zumindest kurz den Fokus auf ein paar positive Dinge zu richten, egal wie bescheiden der Tag war.

Fülle ist wie ein Lächeln, nämlich ansteckend

Die zweite Herausforderung ist dann aber oft, diese Freude dann auch wirklich aktiv nach Außen zu tragen, sie zu zeigen.

Gerade wir Deutschen neigen ja nicht unbedingt dazu, regelmäßig in die Welt hinauszuposaunen, wie sehr wir das Leben lieben. Vielmehr gehört es oft zum guten Ton, zu betonen, wie schwer man es hat. Und ich nehme mich da nicht aus! Auch ich erwische mich immer wieder dabei.

Viel zu oft denken wir, nur die großen Freuden seien es wert, mit anderen geteilt zu werden. Urlaube sind da so ein typisches Beispiel, eines der wenigen Themen, worüber sehr gerne und ausführlich geschwärmt werden darf.

Dabei lässt sich gerade die Freude über Kleinigkeiten so schön und leicht teilen. Denn im Gegensatz zu unserem Jahresurlaub laufen sie uns täglich über den Weg, noch dazu meist in Gegenwart von anderen Menschen.

Wie sagt Marianne Williamson so schön:

“Wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun.”

Marianne Williamson

Also, wenn Du Dich über etwas freust, raus damit! Freude ist wie ein Lächeln, nämlich ansteckend.

Wenn wir geben, verspüren wir immer ein Gefühl von Fülle

Das Thema Fülle ist irgendwie auch immer untrennbar von der Frage „Was kann ich geben?“ Denn sobald ich gebe, also z.B. jemandem helfe oder auch Aufmerksamkeit oder Zeit schenke, bin ich sofort in Fülle.

In dem Moment des Gebens, realisiert mein Gehirn ganz automatisch: „Ich habe genug, weil sonst könnte ich ja nichts geben“. Denn um zu geben muss ich haben, oder? Und ist nicht genau das Fülle?

Ok, das wird jetzt etwas abstrakt. Aber ist es nicht so? Durch das Geben erhält mein Gehirn sozusagen das Signal oder auch den Beweis, dass ich genug habe. Sicherlich einer der Gründe, warum es uns oft so unglaublich gut tut, zu geben, anderen zu helfen oder Geschenke zu machen.

Das Wie kann dabei ganz unterschiedlich sein. Sehr spannend ist in dem Zusammenhang z.B. das Buch Die fünf Sprachen der Liebe von Gary Chapman*. Es verdeutlicht sehr schön, dass es ganz verschiedene Arten gibt, Liebe zu schenken. Das mag in Form von realen Geschenken sein. Ein anderer empfindet es aber viel wertvoller, Zeit oder liebe Worte zu schenken.

Über den großen Einfluss des Gebens habe ich z.B. auch schon in meinem Blogbeitrag Money Mindset – Was Dein Mindset mit Deinem Kontostand zu tun hat geschrieben.

Du kannst nicht empfangen, was Du nicht gibst

In diesem Sinne: Gib anderen das, was Du selbst gerne bekommen würdest. Behandele Dein Gegenüber stets so, wie Du gerne behandelt würdest. Es liegt immer an uns, den ersten Schritt zu machen, um etwas zu verändern. Denn einer muss ihn tun. Gelingt mir auch nicht immer, aber wenn doch, ist die Wirkung enorm.

Wie sagte Gandhi so schön:

“Be the change that you wish to see in the world.”

Gandhi

Annahme – Mach das Hier und Jetzt zu Deinem Freund

Mein zweites riesen Learning ist, das Hier und Jetzt viel mehr anzunehmen. Oder anders formuliert: nicht ständig gegen das, was eh schon ist, anzugehen. Also diesen ständigen Widerstand aufzugeben.

Wie drückt sich dieser Widerstand aus? Das ist z.B. all das Hadern und Zweifeln, das Verurteilen, Aufregen und Bereuen, das Schimpfen, Meckern, Jammern und Fluchen.

Denn immer wenn wir uns dem, was ist, widersetzen, lassen wir die äußeren Umstände letztlich über unser Leben bestimmen.

Generell gibt es 3 Arten, auf die das Ego sich mit dem Hier und Jetzt immer wieder gerne anlegt.

Viel zu oft sehen wir das Hier und Jetzt nämlich nur als

  1. Mittel zum Zweck
  2. Hindernis
  3. vFeind

Alles drei Formen setzen im Grunde voraus, dass ich ziemlich verkrampft an etwas festhalte, nämlich an dem Bild, wie irgendetwas sein oder werden soll.

Je mehr es uns aber gelingt, die alltäglichen Dinge weniger als lästiges Mittel zum Zweck, Hindernis oder gar unseren Feind zu sehen, desto zufriedener sind wir am Ende.

Versuche also immer wieder bewusst mit dem, was ist, ok zu sein und jede Situation erst einmal als Freund statt direkt als Feind zu sehen.

Immerhin weißt Du eh nie, ob hinter etwas Schlechtem nicht vielleicht am Ende doch etwas Positives steckt.

Hierzu gibt es auch eine wunderbare Kurzgeschichte, die Du z.B. auf myMonk findest. Sie verdeutlicht ungemein gut, dass wir nie wissen, wozu ein vermeintlich schlechtes Ereignis in unserem Leben am Ende gut sein kann.

Annahme heißt nicht, immer alles toll zu finden

Es heißt allerdings nicht, dass wir jeden Moment und alle Umstände zwingend toll finden müssen. Nur wenn eine Situation nun mal da ist, gilt es damit halt bestmöglich umzugehen, das beste daraus zu machen, wie man immer so schön sagt.

Es führt einfach zu nichts, sich lange an negativen Situationen und Emotionen zwanghaft fest- und vor allen Dingen aufzuhalten.

Natürlich sollte man seine Schlüsse ziehen und daraus lernen. Danach tut es uns aber unglaublich gut, wenn wir den Moment schnell wieder loslassen und nach vorne schauen.

Ich weiß, da erzähle ich Dir nichts Neues und es ist leichter gesagt als getan, aber auch hier bin ich überzeugt, dass man den „Annahme-Muskel“ durchaus trainieren kann.

Annahme heißt nicht, alles tatenlos über sich ergehen zu lassen

Genauso wenig geht es darum, ab sofort tatenlos das Leben über sich ergehen zu lassen und alles ausnahmslos hinzunehmen und am Ende vollkommen zu resignieren.

Im Gegenteil, das Annehmen dessen, was ist, setzt tatsächlich unglaublich viel Energie frei, um sein Leben aktiv zu gestalten und zu genießen.

Denn ganz ehrlich, wie oft ärgern wir uns stunden-, tage- oder gar wochen- oder monatelang über bestimmte Ereignisse, ohne dass uns das auch nur ein Stück weiterbringt.

Beobachte dich das nächste Mal, wenn du dich über eine Kleinigkeit aufregst. Wie viel Zeit und Energie zieht es dir? Wie lange dauert es, bis du wieder nach vorne schaust, Lust hast Dinge in die Hand zu nehmen und zu verändern, bis du wieder den Moment genießen kannst

Annahme ist alles andere als einfach

Leicht ist das nicht! Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Auch ich bin bei weitem nicht immer Freund mit meiner aktuellen Situation. Auch ich schimpfe, urteile und ärgere mich oft. Aber ich habe das Gefühl, dass ich immer öfter die Wahl habe.

“In dem Augenblick, in dem Du die Störung erkennst, beginnt sie sich aufzulösen.”

Eckhart Tolle

Ich merke mittlerweile, wie das Ego sich meldet, wie es innerlich „ausholt“ und immer öfter (mal mehr mal weniger) gelingt es mir, den jeweiligen Moment anzunehmen. Wenn mir das gelingt, bevor das Ego so richtig loslegen und aufbrausen kann, verfliegt der Widerstand oft ganz schnell.

Hat es hingegen einmal losgelegt, fällt es mir nach wie vor recht schwer, inne zu halten und es durch Annahme aufzulösen. Aber ich bin guter Dinge, dass auch hier Übung den Meister macht!

Eine tolle Übung ist hier z.B. die No-More-Drama-Meditation von Laura Seiler. Es ist tatsächlich meine absolute Lieblingsmeditation. Ich mache sie mittlerweile fast täglich, weil sie mir so unglaublich gut tut.

Ja, das war glaube ich tatsächlich der bisher größte Shift für mich, seitdem ich mich mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftige.

Mit welchem Buch von Eckhart Tolle sollte man beginnen

Das zweite sehr bekannte Buch von Eckhart Tolle ist Jetzt! Die Kraft der Gegenwart*. Der Titel ist hier durchaus treffender und wie ich finde sehr viel ansprechender. Aus diesem Grund hatte ich mich damals wahrscheinlich auch als erstes für dieses Buch entschieden.

Ich würde aber jetzt im Nachhinein empfehlen, mit Eine neue Erde* zu starten.

Der Grundgedanke ist natürlich derselbe und einiges wiederholt sich inhaltlich durchaus, aber ich finde Eine neue Erde ist noch sehr viel praxisnaher. Auch wenn Jetzt! Die Kraft der Gegenwart als Frage-Antwort-Format aufgebaut ist, hat es mich irgendwie weniger abgeholt.

Die Bücher von Eckhart Tolle lesen sich übrigens auch auf Englisch sehr gut. Ich persönlich fand es im Englischen tatsächlich etwas leichter zu lesen, obwohl ich generell eigentlich alles auf Deutsch bevorzuge. In diesem Fall war die deutsche Übersetzung allerdings nicht ganz mein Fall.

Hast Du das Buch schon gelesen? Falls ja, wie hat es Dir gefallen? Lass mir super gerne einen Kommentar da. Ich bin super gespannt, was Du über das Buch denkst!

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